Schmierkarte für das Fahrgestell
1. Die Wasserpumpe hat zwei Kugellager, die mittels Fettpresse durch einen Schmierkopf geschmiert werden. Der Schmierstoff ist in die Lager zu pressen, bis er aus dem Kontrolloch am Pumpengehäuse herauskommt. Danach ist überschüssiger Schmierstoff zu entfernen, da sonst der Lüfterriemen bald unbrauchbar wird. Nur Schmierfett 1-13 darf verwendet werden. Die Benutzung von Schmierfett SoSidol zur Schmierung der Wasserpumpenlager isl nicht ratsam.
2. Die Klemmen der Batterie sind von Oxydalionsstellen zu säubern und nach Bedarf mit technischem Vaselin einzufetten, mindestens aber zweimal im Jahr.
3. Das Lenkwerk ist mit Kraftwagengetriebeöl zu schmieren. Der Ölspiegel im Lenkgehause soll sich 20 mm unter Oberkante der Einfüllöffnung befinden. Der Ölstand ist nach je 2000 km zu prüfen. Mit Eintreten von Frostwetter hat man Spindelöl oder Motorenöl hinzuzufügen, um die Viskosität des Schmierstoffs herabzusetzen. Dazu hat man die untere rechte Befestigungsschraube des vorderen Deckels herauszuschrauben, etwa 0,1 Liter Schmieröl abfließen zu lassen, danach die Schraube an ihrem Platz einzubringen und durch das Einfülloch oben so viel Öl zu ergänzen, daß sich der Ölspiegel 20 mmunter dem Lochrand befindet.
4. In den Lichtmaschinenlagern ist der Schmierstoff nach je 21000 - 30000 km wozu wechseln, wozu die Lager gründlich in Petroleum zu waschen, zu trocknen und zu 2/3 ihres Volumens mit frischem Schmierfett oder zu füllen sind. Ausführliche Angaben über die Schmierung der Lichtmaschine siehe unter Lichtmaschine in Abschnitt „Wartung der Lichtmaschine".
5. Das Betätignngsseil der Handbremse ist mit leicht eindringendem Schmierstoff oder mit Motorenöl durch das Loch zu schmieren, das im oberen Teil des Seilrohres vorgesehen und mit einer federnden Schelle abgedeckt ist.
6. Die Gelenkverbindungen der Vorderradaufhängung und der Lenkstangen, die Achsschenkelbolzen und die Schwinghebelachse (2l Schmierstellen) sind mit Solidol mittels Fettpresse über die Schmiernippel zu schmieren, und zwar so lange, bis frisches Schmierfett an den Abdichtungen der Gelenkverbindung heraustritt.
7. Der Hauptzylinder für Betätigung von Bremsen und Kupplung wird mit Bremsflüssigkeit gefüllt. Nach je 2000 km ist der Flüssigkeitsstand zu prüfen und nötigenfalls Bremsflüssigkeit nachzufüllen. Der Flüssigkeitsstand darf nicht weiter als bis 20 mm unter Oberkante der Einfüllöffnung herabsinken.
8.Das untere Lager der Gangschallwelle ist nach je 4000 km mit Solidol schmieren, bis Solidol an den Dichtungen heraus kommt. Das überschüssige Schmierfett ist zu entfernen
9.Die Gelenke und Keilnuten von Gelenk- und Zwischenwelle werden mit Fahrzeuggetriebeöl mittels Schmierpresse geschmiert. Es ist untersagt, sie mit Schmierfett zu schmieren. Die Schmierfettpresse wird gefüllt, indem man das Öl bei losgeschraubten hinteren Deckel in den Zylinder gießt.
Die Kreuzgelenke (drei Schmiernippel) sind so lange zu schmieren, bis Öl an den den Kontrollventilen an der Rückseite des Gelenkkreuzes heraus tritt.
Zum Schmieren der Keilnuten (ein Schmiernippel) hat man fünf bis sechs Hübe mit der Schmierpresse zu machen, wobei der Schmierstoff nicht nach außen treten soll. Ist die Schmierstoffmenge zu groß, so kann der Blinddeckel der Welle heraus gedrückt werden, wobei der Schmierstoff in das innere der Rohrwelle gelangt und die Auswuchtung verletzen kann.
10.Die vorderen und hinteren Stoßdämpfer bedürfen bei fehlerfreiem Zustand keiner Pflege im Betrieb sowie keines Wechseln oder Nachfüllen des Öl´s. Wenn aber ein Lecken in Erscheinung tritt oder die Wirksamkeit bei der Betätigung wesentlich geringer geworden ist, was man beim Fahren über Unebenheiten daran bemerkt, dass die Schwingungen des Kraftwagens nicht schnell genug gedämpft werden. So hat man die Stoßdämpfer abzubauen, auseinanderzunehmen, fehlerhafte Teile zu ersetzen, Stoßdämpferflüssigkeit einzufüllen und die Stoßdämpfer wieder zusammen zubauen. Alle angegebenen Arbeiten sind vorschriftsmäßig und in der Reihenfolge entsprechend Hinweis in Abschnitt „Stoßdämpfer“ durchzuführen.
11.Die Hinterradlager sind nach je 8000km mit Schmierfett zu füllen.Der Schmierbüchsendeckel ist zweimal mit Schmierfett zu füllen und ganz bis zum Anschlag einzudrehen.
12.Die Blattfedern sind nach je 16000 km einzufetten. Tritt ein kreischendes oder quitschendes Geräusch auf, so sind sie früher zu schmieren.. Zum Schmieren der Blattfedern hat man die unteren Enden der Stoßdämpfer von den Blattfederauflagen zu trennen, das Fahrzeugheck anzuheben, bis die Hinterräder sich frei über dem Boden befinden, dann nacheinander an jedem Ende aufwickeln und die freigewurdenen Stellen reichlich mit Graphitschmiere einfetten, wobei die Enden der Blattfedern mit einem großen Schraubendreher auseinandergebogen werden. Dabei dürfen die zwischen den Federblättern befindlichen Fiberbeilagen nicht beschädigt werden.
13.Der Ölstand im Kurbelgehäuse des Motors ist tgl. vor der Fahrt und bei Fernfahrten nach je 300-500km zu prüfen und nötigenfalls Öl nach füllen.
Der Ölwechsel im Kurbelgehäuse ist nach je 4000km vorzunehmen, wenn der Filtereinsatz des Nebenstromölfillters sorgfältig und rechtzeitig ersetzt worden ist. Wurde der Filtereinsatz nicht ersetzt, und wird das Öi im Kurbelgehäuse dunkel, so ist es zu wechseln. Das Öl ist gleich nach dem Lauf des Motors aus dem Kurbelgehäuse abzulassen, solange es noch heiß ist und gut abläuft. Für die Schmierung des Motors sind die in der Schmierkarte angegebenen Ölsorten zu verwenden. Öl mit hoher Viskosität darf nicht benutzt werden, denn dies erhöht den Kraflsloffverbrauch, vermehrt den Verschleiß und erschwert das Anspringen des Motors.
Ist das Kurbelgehäuse des Motors sehr verschmutzt, so empfiehlt es sich, das Kurbelgehäuse durchzuspülen. Dies hat mit dünnflüssigem Öl (Spindelöl) zu geschehen, keinesfalls aber mit Petroleum. Dazu hat man 3 Liter Spülöl in das Kurbelgehäuse zu gießen, die Zündkerzen loszuschrauben, die Kurbelwelle mit der Anwerfkurbel 2—3 Minuten schnell zu drehen, dann das Spülöl abzulassen und Öl einzufüllen, das der Jahreszeit gemäß Schmierkarte entsprechen soll. Bei rechtzeitigem Ölwechsel braucht das Kurbelgehäuse nicht durchgespült zu werden.
14. Der Filtereinsatz des Nebenstromölfillters ist gleichzeitig mit dem Ölwechsel im Kurbelgehäuse zu ersetzen. Früher braucht man den Filtereinsatz nur dann auszuwechseln, wenn das Öl dunkel wird, was eine Verstopfung des Nebonstromölfilters und dessen Unbrauchbarwerden beweist.
15. In den Vorderradnaben ist das Schmierfett nach je 16 000 km zuwechseln. Beim Wechseln des Schmierfetts hat man die Innenräume der Naben und die Lager zn waschen und frisches Schmierfett einzulegen.
16. Das Öl im Luftfilter ist gleichzeitig mit dem Ölwechsel im Motor zu wechseln. Ist der Filtereinsatz des Luftfilters verschmutzt, so ist er in Petroleum zu waschen. Nachdem das Petroleum abgelaufen ist, ist der Filtereinsatz in reines Öl zu tauchen und dann an seinem Platz einzubringen. Man hat zu berücksichtigen, daß sich der Luftfilter so lange einwandfrei betätigt, bis sein Filtereinsatz mit einem Ölfilm bedeckt ist.
Wurde der Kraftwagen auf Straßen mit geringer Luftverstaubung (besonders auf schneebedeckten) benutzt und das Öl im Luftfilter wenig verschmutzt, so braucht es nicht gewechselt zu werden. Bei Einsalz des Fahrzeugs auf Fahrbahnen mit starker Luftverstaubung ist täglicher Ölwechsel zu empfehlen.
17. Der Hauptstromölfilter ist täglich zu reinigen, indem man seinen Schaft am heißen Motor um l,5 - 2 Umdrehungen dreht und seinen Griff 15 bis 20 mal hin- und herbewegt. Die Rückstände sind beim Ölwechsel im Motor abzulassen. Es ist ratsam, den Filter nach je 8000 km anseinanderzunehmen und zu waschen.
18. Im Zündverteiler hat man nach je 4000—6000 km folgende Teile zu schmieren: Weilenbüchse (mit einer Umdrehung des Schmicrbüchsendeckels). Unterbrecherhebelachse mit einem Tropfen Öl, Nockenfilz mit einem Tropfen Öl und Nockenbüchse 4 - 5 Tropfen Öl, nachdem man zunächst den Läufer und die Dichtung unter diesem abgesetzt hat.
19. Das Kupplungsausrücklager wird nach je 4000 km geschmiert, indem man den Schmierbüchsendeckel um 2 - 3 Umdrehungen dreht. Ist der Schmierstoff verbraucht, so ist die Schmierbüchse von neuem zu füllen. Überschüssiges Schmierfett verursacht Rutschen der Kupplung.
20. Der Ölstand im Getriebekasten ist nach je 8000 km zu prüfen, nötigenfalls ist Öl nachzufüllen. Das Öl ist nach je 16000 km zu wechseln.
21.Im Hinterachsgehäuse ist der Ölstand nach je 8000 km zuprüfen und nötigenfalls zu ergänzen. Nach je 16´000 km ist Schmieröl zu wechseln. Es ist streng verboten, andere Ölsorten zu verwenden, denn dies verursacht Unbrauchbarwerden der Hypoidräder nach 100 - 150 km Fahrstrecke.
Nr. |
Fahrzeugteil |
St. | Mittel | tgl. | 2tkm |
4tkm |
8tkm | 16tkm | 24tkm |
1 |
Wasserpumpe |
1 | Y |
|
|||||
2 |
Batterie |
2 | TB | X |
|
||||
3 | Lenkwerk | 1 | H | X | |||||
4 | Lichtmaschine | 2 | X | ||||||
5 | Handbremsseil | 1 | LP | X | |||||
6 |
Achsschenkelbolzen Gelenke der Vorder radaufhängung und Lenkstangen |
12 | C | X | |||||
7 |
Hauptzylinder für Bremse und Kupplung |
1 | T | X | |||||
8 |
Untere Lagerung der Gangschaltwelle |
1 | C | X | |||||
9 |
Kreuzgelenk und Keilnuten von Ge- lenkwelle und Zwischenwelle |
4 | H | X | |||||
10 | Stoßdämpfer hinten | 2 | A | ||||||
11 | Hinterradlager | 2 | Y | X | |||||
12 | Blattfedern | 2 | G | X | |||||
13 | Kurbelgehäuse des Motors | 1 | M | X | |||||
14 | Nebenstromfilter | 1 | X | ||||||
15 | Vorderradlager | 2 | Y | X | |||||
16 | vordere Stoßdämpfer | 2 | A | ||||||
17 | Luftfilter | 1 | M | X | X | ||||
18 | Hauptstromölfilter | 1 | X | X | X | ||||
19 |
Zündverteiler Schmierbüchse Nockenfilz Hebelachse Nockenbüchse |
1 1
1 |
Y M M M |
|
X X X X |
||||
20 | Kupplungsausrücklager | 1 | Y | X | |||||
21 | Getriebekasten | 1 | H | X | X | ||||
22 | Hinterachsgehäuse | 1 | GC | X | X |