Der Volkswagen Golf III (interne Typbezeichnung: Typ 1H) ist ein Fahrzeugtyp der Kompaktklasse des Automobilherstellers Volkswagen, der zwischen Herbst 1991 und Ende 1997 produziert wurde. Er stellt die dritte Generation der erfolgreichen Golf-Modellreihe dar. Insgesamt wurden 4.805.900 Einheiten dieses Typs gebaut.
Der Golf III löste nach fast neun Produktionsjahren seinen Vorgänger Golf II ab, basiert aber in wesentlichen Teilen noch auf dessen Konstruktion, etwa bei den Motorblöcken, der Fahrzeugelektrik und den Ausstattungsvarianten. Auch das Package blieb im Wesentlichen identisch; Länge, Breite und Radstand weichen nur in geringem Maße voneinander ab. Allerdings wurde die Karosserie im Vergleich zum Vorgänger stark abgerundet und das Fahrzeuggewicht stieg erheblich an.
Die wesentlichen Fortschritte gegenüber seinem Vorgänger betreffen insbesondere die passive Sicherheit mit erheblich verbessertem Crashverhalten durch verstärkte Knautschzonen und Türen. Außerdem waren mit dem Golf III in dieser Modellreihe erstmals Airbags verfügbar. Ebenso wurden verstärkt wiederverwertbare Materialien verwendet sowie vorgefertigte Modulgruppen eingesetzt, um die Fahrzeugmontage zu beschleunigen. Ferner wurde das Motorenangebot durch die leistungsstarken und sparsamen TDI-Dieselmotoren sowie die imageträchigen VR6-Benzinmotoren erweitert, womit im Golf III weltweit erstmals Sechszylindermotoren in einem Kompaktklassewagen verfügbar waren. Auch eine Kleinserie mit Elektroantrieb wurde als Golf CityStromer speziell für Energieversorger gefertigt.
Neben den Karosserievarianten seines Vorgängers – der drei- und fünftürigen Schräghecklimousine – war der Golf III ab Mitte 1993 unter der Modellbezeichnung Variant erstmals auch als Kombinationskraftwagen erhältlich. Ebenso diente er als Basis für das ab Sommer 1993 verfügbare zweite VW Golf Cabriolet, das zuvor noch auf den ersten Golf basiert hatte. Auch eine Stufenhecklimousine wurde wieder angeboten, diese hieß in Nordamerika weiterhin VW Jetta, in Europa jedoch davon abweichend VW Vento. Während der Bauzeit wurden immer wieder zeitlich befristete Sondermodelle angeboten.
Der Golf III schrieb die Erfolgsgeschichte der Golf-Reihe fort. Die Gestaltung seiner Fahrzeugfront mit den mandelförmigen Scheinwerfern ist bis heute eines der wesentlichen Erkennungsmerkmale dieser Generation. Zudem markiert er den Übergang von eher einfacher zu durchweg gehobenerer Fahrzeugausstattung in der Kompaktklasse. Zu den Kritikpunkten am Golf III gehören nachlässige Verarbeitung (so genannter „Lopez-Effekt“) sowie punktuelle Neigung zu Korrosion, insbesondere in den ersten Baujahren und speziell im Vergleich zu seinem Vorgänger.
Die Schrägheckvariante des Golf III wurde im Herbst 1997 und damit nach relativ kurzer Bauzeit durch seinen Nachfolger, den Golf IV, ersetzt. Der Variant wurde noch bis zum Frühjahr 1999 produziert. Das Cabriolet wurde Mitte 1998 überarbeitet und optisch an den Golf IV angepasst. Seine Produktion lief erst Anfang 2002 aus.
Am 31. Dezember 2008 waren in Deutschland noch 1.137.614 Wagen dieses Typs zugelassen.
November 1991: Vorstellung des neuen Modelles mit zunächst sieben Motorisierungen: Die Motorenspanne reicht vom 1.4 mit 44 kW (60 PS; in Österreich 40 kW/55 PS) dem 1.8 mit 55 kW (75 PS) bzw. 66 kW (90 PS) über den GTI mit 2,0 Liter und 85 kW (115 PS) bis hin zum neu entwickelten Sechszylinder-Motor mit 2,8 l Hubraum und 128 kW (174 PS) im VR6. Neu sind auch zwei Wirbelkammer-Diesel mit je 1,9 l Hubraum und 47 kW (64 PS) unaufgeladen bzw. 55 kW (75 PS) als Turbodiesel mit Oxi-Kat. Bei allen Modellen von 64 PS aufwärts war eine Servolenkung Serie.
Der Golf III ist in den Ausstattungsvarianten CL (Comfort Luxus), GL (Gehobener Luxus), GT (Grand Turismo), GT Special, GTI und VR6 erhältlich. Der 75-PS-Turbodiesel wurde mit GT-Ausstattung als GTD vermarktet (nicht jedoch die später lancierten TDIs). Der CL war die Einstiegsversion und ist durch unlackierte schwarze Stoßfänger und Außenspiegelgehäuse zu erkennen. Der GL war die komfortorientierte Version mit Velourssitzen (hintere Bank geteilt umklappbar), elektrisch verstell- und beheizbaren Außenspiegeln, Zentralverriegelung und mit partiell in Wagenfarbe lackierten Stoßfängern. Der GT hat serienmäßig ein 14"-Fahrwerk (CL und GL anfangs nur 13") mit strafferer Dämpfung, Doppelscheinwerfer à la GTI, Sportsitze vorne, Drehzahlmesser und einem Bordcomputer, bei VW Multifunktionsanzeige (MFA) genannt. Von außen ist der GT durch die hellgrau abgesetzten unteren Stoßstangenflächen und durch einen Heckspoiler erkennbar. Der GT Special hat eine nochmals verbesserte Ausstattung und fällt unter anderem durch lackierte Stoßfänger, weiße Blinker vorne und abgedunkelte Heckleuchten auf. GTI und VR6 bauen auf dem GT Special auf und haben wie der GL die Anbauteile in Wagenfarbe, zudem gehörten 15"-Leichtmetallfelgen, Lederlenkrad, elektrische Fensterheber, Kotflügelverbreiterungen und anderes zur serienmäßigen Ausstattung. Bei sämtlichen Varianten wurde die Serienausstattung im Laufe der Jahre in vielen Details aufgewertet. GTI, GTI 16V (ab 1993 erhältlich) und der VR6 haben serienmäßig eine geänderte Servolenkung, das 15 mm tiefer gelegte sogenannte Plus-Fahrwerk mit modifizierten Stabilisatoren, Querlenker, Radlagergehäuse, Antriebswellen und Domlager. Es ist an den Fünfloch-Felgen und den hinteren Scheibenbremsen zu erkennen. Als einzige Dieselvariante hatte auch das Sondermodell GTI-TDI mit 110 PS das Plus-Fahrwerk. 16V (2,0 l mit 110 kW/150 PS) und VR6 erhalten serienmäßig ein integriertes ABS/EDS-System (Antiblockiersystem mit elektronischer Differenzialsperre bis 30 km/h), das beim GTI 8V gegen Aufpreis lieferbar war.
Quelle (kopiert aus): http://de.wikipedia.org/wiki/VW_Golf_III